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WAZ: Eine Unsitte auf der Spur - Kommentar von Thomas Wels

Archivmeldung vom 30.04.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 30.04.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch HB

Vorneweg: Die Unschuldsvermutung gilt für Edeka wie für jeden anderen auch. Gleichwohl ist es an der Zeit, dass sich das Kartellamt der unseligen Praxis einiger großer Konzerne annimmt, im Nachhinein die Preise zu drücken.

Handwerk und Mittelstand sind meistens die Betroffenen solch' netter Anschreiben: "Zum 30-jährigen Jubiläum unserer Geschäftsbeziehungen möchten wir Sie freundlichst bitten, drei Prozent ihres Umsatzvolumens mit uns auf folgendes Konto zu überweisen . . ." Solche Frechheiten gibt es immer wieder, Anlässe reichen von Weihnachten bis Ostern.

Edeka soll nach der Übernahme der Plusmärkte einen "Hochzeitsrabatt" verlangt haben. Ein solches Geschäftsgebaren bleibt zumeist unter der Decke, denn nichts fürchten die Lieferanten mehr, als den Verlust eines Großabnehmers. Mit anständigem Verhalten im Geschäftsverkehr hat das nichts mehr zu tun, ebensowenig wie die Unsitte, grundsätzlich die Zahlungsziele auf drei Monate zu setzen. Der Mittelstand ist das Rückgrat unserer Wirtschaft - Großabnehmer, die sich so dreist verhalten, schaden sich letztlich selbst.

Quelle: WAZ

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