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Berliner Morgenpost: Abschied von der "Coladose"

Archivmeldung vom 13.11.2023

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 13.11.2023 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Mary Smith

Im dritten Anlauf soll es nun tatsächlich so weit sein: Die als "Coladosen" bekannten Züge der S-Bahn-Baureihe 485 werden aus dem Betrieb genommen. An diesem Sonntag gibt es mit Sonderfahrten die große Verabschiedung, bis zum Fahrplanwechsel im Dezember werden die Fahrzeuge noch als Reserve vorgehalten. Dann ist endgültig Schluss für die Oldtimer aus der DDR.

Dass die Züge, die zwischen 1987 und 1992 gebaut wurden, nun in den Ruhestand gehen, ist ein gutes Zeichen. Weil die Verabschiedung der "Coladosen" zeigt, dass es jetzt genügend andere, modernere und komfortablere S-Bahnen in der Hauptstadt gibt, die den Einsatz der in die Jahre gekommenen Fahrzeuge überflüssig machen.

Denn bei aller Begeisterung für die kultige Baureihe gehört zur Wahrheit auch dazu, dass die Züge trotz Sanierungsprogrammen auch Probleme hatten. Bei Schnee und Eis, wenn sich Türen teilweise nicht mehr schließen ließen, oder durch Risse in den Wagenkästen, die aufwendig repariert werden mussten.

Mit der Baureihe 483/484 gibt es inzwischen eine neue Generation an S-Bahn-Zügen in Berlin. Das letzte Fahrzeug von insgesamt 106 Zwei- und Vierwagen-Einheiten hat das Hersteller-Konsortium Stadler/Siemens im September geliefert. Mit Klimaanlagen, moderner Fahrgastinformation und einer Technik, die die Züge ausfallsicherer machen soll, liefern sie die besseren Argumente. Gerade in Zeiten der angestrebten Mobilitätswende, bei der mehr Menschen vom öffentlichen Nahverkehr überzeugt werden sollen. Hier gewinnen am Ende Komfort und Zuverlässigkeit gegenüber Nostalgie. Auch wenn dafür eine einzigartige S-Bahn aus dem Berliner Stadtbild verschwindet.

Quelle: BERLINER MORGENPOST (ots)

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