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Rheinische Post: Werbemittel Streik

Archivmeldung vom 07.02.2006

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 07.02.2006 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Die Gewerkschaften wittern Morgenluft. In Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz stehen Landtagswahlen an - das macht die Politik gegenüber stinkenden Mülltonnen besonders sensibel, wie die Gewerkschaft Verdi hofft. Die Konjunktur zieht leicht an - da wird es Zeit für einen "großen Schluck aus der Pulle", wie die IG Metall gerne sagt.

Dafür hat sie sogar in Politikern wie NRW-Ministerpräsident Jürgen Rüttgers einen prominenten Fürsprecher gefunden. Schließlich hat Rüttgers in bester Oskar-Lafontaine-Manier die Wirtschaft aufgefordert, mit guten Löhnen die Nachfrage zu stärken.
Auch wenn die Gründe, weshalb Verdi den Streik startet und die IG Metall damit droht, ganz unterschiedlich sind: Beide Gewerkschaften können eine Demonstration ihrer Macht als Werbung im Kampf gegen den Mitgliederschwund und bei den bevorstehenden Betriebsratswahlen gut gebrauchen.
Und doch droht der Schuss bei Verdi nach hinten loszugehen. Anders als zu Zeiten von ÖTV-Chef Kluncker enden inzwischen viele Streiks, gemessen an den Forderungen, jämmerlich. Selbst wenn die Gewerkschaft die Beibehaltung der 38,5-Stunden-Woche erzwingt, kann sie die Logik knapper Kassen nicht außer Kraft setzen. Die wird von den Städten verlangen, noch mehr zu privatisieren. So verliert Verdi weiter Mitglieder. Die Sympathie der Bevölkerung, die keinen Job hat oder oft 40 Stunden und mehr arbeitet, hat sie ohnehin verspielt.

Quelle: Pressemitteilung Rheinische Post

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