Lausitzer Rundschau: zu: Debatte über neue EU-Dienstleistungsrichtlinie
Archivmeldung vom 04.02.2006
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 04.02.2006 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDas Szenario birgt Brisanz: Am 11. Februar wollen Gewerkschafter, SPD-Politiker und Parlamentarier des Arbeitnehmerflügels der Union vor dem Bundeswirtschaftsministerium in Berlin gegen die geplante EU- Dienstleistungsrichtlinie protestieren. CSU-Hausherr Michael Glos dürfte das wenig freuen.
Denn Teile von
Schwarz-Rot demonstrieren dann quasi gegen die eigene Koalition.
Bislang haben sich die Spitzen von SPD und Union noch nicht auf einen
gemeinsamen Kurs bei der umstrittenen EU-Dienstleistungsrichtlinie
ver-ständigen können. Liberalisierung ist immer ein heikles Thema,
vor allem, wenn sie aus Brüssel kommt. Wiederholt hat die Europäische
Kommission in der Vergangenheit beim Thema Marktöffnung das rechte
Augenmaß vermissen lassen. Die Dienstleistungsrichtlinie, einst vom
holländischen EU- Binnenmarktkommissar Frits Bolkestein entworfen,
darf jedenfalls in der „harten“ Form nicht umgesetzt werden. Sonst
würden Lohn- und Sozialdumping Tür und Tor geöffnet. SPD und
Gewerkschaften sind hier zu Recht hellwach. Es ist erfreulich, dass
sich auch Kanzlerin Merkel endlich deutlicher in die richtige
Richtung bewegt. Im Interesse der deutschen Arbeitnehmerschaft muss
es zügig zu einer gemeinsamen Linie von CDU, CSU und SPD kommen, um
mit dem geschlossenen Gewicht Deutschlands in Straßburg und Brüssel
größere Dummheiten zu verhindern.
Quelle: Pressemitteilung Lausitzer Rundschau