Neue OZ: Umdenken erforderlich
Archivmeldung vom 21.03.2009
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittMit keiner Ressource gehen wir so gedankenlos und verschwenderisch um wie mit dem Wasser. Wir - die Menschen in den Industriestaaten, die häufig der Illusion erliegen, Wasser aus dem Hahn sei nicht nur sauber und billig, sondern auch unbegrenzt verfügbar.
Was viele aber nicht wissen: Nur etwa ein 30stel des täglichen Wasserverbrauchs wird durch Trinken, Duschen oder Spülen verursacht. Den Rest verschlingt vor allem die Agrarwirtschaft.
Im krassen Gegensatz dazu haben etwa 900 Millionen Menschen auf diesem Planeten nicht genügend sauberes Trinkwasser zur Verfügung, täglich sterben deswegen 5000 Kinder an Durchfallerkrankungen. Dieses Problem betrifft diejenigen, die ohnehin schon bettelarm sind. Das Gesundheitsrisiko wird noch um ein Vielfaches durch ungeklärtes Wasser und fehlende Latrinen erhöht.
Zudem lassen düstere Zukunftsprognosen erst recht die Alarmglocken schrillen. Was ist zu tun? Auf dem Weltwasserforum gab es viele Anstöße: Techniken zum Wassersparen ausbauen, Vorräte effizienter nutzen, Regenwasser in Haushalten verwenden. Das hilft aber noch nicht den Durstenden in Afrika. Daher ist ein grundsätzliches Umdenken erforderlich: H2O birgt schließlich wie Öl und Gas den Sprengstoff für künftige Krisen und Kriege. Die Versorgung mit Trinkwasser als Menschenrecht festzuschreiben könnte ein Weg sein, die Staatengemeinschaft zur nötigen Solidarität zu zwingen.
Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung