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Neue OZ: Kommentar zu Bernsteinzimmer

Archivmeldung vom 19.03.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 19.03.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Dunkelmann sucht verschollenen Schatz: Die Geschichte vom anonymen Hobbyforscher, der in einem Wuppertaler Keller mit dem Endoskop in jede Ritze schaut, wirkt mindestens so dubios wie beinahe jede Theorie über den Verbleib des Bernsteinzimmers.

Einst prachtvoll strahlend, nun wohl doch auf ewig in der Nacht einer finsteren Epoche versunken - das Schicksal des einstigen Prunkstücks wirkt wie eine bittere Pointe der Geschichte. Ob das kostbare Raumensemble überhaupt noch existiert? Oder liegt es vor aller Augen - in einem Depot, das man bislang zu inventarisieren vergaß? Wie auch immer. Die Wiederentdeckung wäre eine Sensation. Und sie böte die Gelegenheit zu einer Rückgabe als großer Geste der Versöhnung. Allein damit wäre wohl der Eispanzer aufzubrechen, der jedes Gespräch zum Thema Beutekunst unerbittlich einschnürt.

Aber solche Hoffnung ist eitel. Das Bernsteinzimmer ist auf dem Weg, als Mythos zu endgültiger Berühmtheit zu gelangen. Wenn man es schon in Wuppertal nicht aufspürt! Eher fände sich wohl jene Herrenboutique, die der Papst am gleichen Ort eröffnet haben soll.

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung

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