Lausitzer Rundschau: Hohe Altersarbeitslosigkeit in der Lausitz Kehrtwende gesucht
Archivmeldung vom 01.02.2007
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittEtwa ein Drittel der Arbeitslosen in der Lausitz sind älter als 50 Jahre. Damit sind ihre Aussichten auf eine neue Einstellung sehr gering.
Sind die Betroffenen nicht durch
Altersteilzeitregelungen oder die verlängerten Bezüge des
Arbeitslosengeldes I abgesichert, rutschen sie über kurz oder lang
auf Hartz-IV-Niveau ab und damit in die Nähe des Existenzminimums.
Dieses Schicksal droht Tausenden in der Region. Die meisten wollen
und können aber arbeiten. Chancen werden ihnen jedoch kaum geboten.
Dabei zeigt sich bereits heute in einigen Branchen, dass das Wissen
der Alten nicht einfach ersetzbar ist. Denn es fehlt der
qualifizierte Nachwuchs. In den kommenden Jahren wird sich das weiter
zuspitzen.
An dieser Situation sind aber nicht nur die Vorurteile der
Unternehmer schuld, sondern auch die widersprüchlichen
arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen der Bundesregierung. Da gibt es zum
einen noch immer ein Altersteilzeitgesetz, aber gleichzeitig wird die
Rente auf 67 Jahre heraufgesetzt. Der Anreiz zur Frühverrentung ist
sowohl für den Arbeitgeber als auch den Arbeitnehmer noch immer höher
als eine Investition in die Weiterbildung des älteren Mitarbeiters.
Angesichts des demografischen Wandels ist das völlig absurd und
verlangt nach einer Kehrtwende.
Quelle: Pressemitteilung Lausitzer Rundschau