WAZ: Motor Show. Nicht nur in Essen: Lust aufs Auto
Archivmeldung vom 02.12.2006
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittAngefangen hat wohl alles mit der Ölkrise. Und der Erkenntnis: Der automobile Siegeszug über Autobahnkreuze und durch Innenstädte ist endlich, die Freiheit vor der Motorhaube nicht grenzenlos. Auch eine leere Autobahn hat ihre Reize.
Heute, über 30
Jahre später, stehen wir vor dem Ende: utopisch hohe Benzinpreise,
Feinstaub- und CO2-Grenzwerte, Ressourcenverschwendung und
Verkehrsinfarkte - das Auto steckt nach einem Jahrhundert in der
Sackgasse. Wendemöglichkeit? Ungewiss.
Das Bild auf unseren Straßen, in den Zulassungsstatistiken und auf
unserer heutigen Seite 3 ist der völlige Gegensatz zu dieser
nüchternen Erkenntnis. Die Begeisterung fürs Automobil ist
ungebremst. Wir lieben es größer, stärker, schneller, teurer. Das
Auto sind die ersten eigenen vier Wände, ist Stilmittel,
Selbstbestätigung und Statussymbol. Es macht Spaß, an einem lauen
Samstagnachmittag den Lack zu polieren. Es ist praktisch, dass man
nicht an Fahrpläne gebunden ist, ohne große Mühe Einkäufe oder Kinder
transportieren kann.
Nur vernünftig ist das Auto nicht. Es ist mehr als nur das. Und das
ist das Problem.
Quelle: Pressemitteilung Westdeutsche Allgemeine Zeitung