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WAZ: Programm gegen Sitzenbleiben

Archivmeldung vom 30.04.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 30.04.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Sitzenbleiben als Strafe für schwache Schüler ist nicht nur teuer, sondern bringt nach vielen wissenschaftlichen Studien keinen Leistungsschub für die Jugendlichen: nur Ärger, Frust und Demotivation.

Endlich wird auch in Deutschland infrage gestellt, wie wir derzeit die Zukunft unserer Gesellschaft behandeln: Zehn Prozent der Schüler, bundesweit 80 000, verlassen Jahr für Jahr unser Schulsystem ohne Abschluss; 60 000 bleiben in NRW jährlich sitzen; zehntausende werden "abgeschult". Das sind skandalöse Zahlen einer erschreckenden Schul-Realität: Statt Lernfreude zu vermitteln, haben sich viele Schulen darauf eingerichtet, Schüler auszusondern. Andere Staaten zeigen, dass dieser deutsche Weg ein Irrweg ist. Deshalb ist die Trendumkehr in unserem Schulsystem, die die schwarz-gelbe Regierung in Düsseldorf einleitet, zu begrüßen. Eltern und Lehrer müssen um jedes einzelne Kind kämpfen, sie müssen sich kümmern, statt wegzuschauen. Das Modellprojekt von NRW-Schulministerin Barbara Sommer kann nur ein erster Schritt sein - aber es ist immerhin ein Anfang.

Quelle: Westdeutsche Allgemeine Zeitung (von Peter Szymaniak)

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