Lausitzer Rundschau: Der Regionalverkehr und die Überlegungen zur Bahnprivatisierung
Archivmeldung vom 28.06.2007
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 28.06.2007 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie jüngsten Daten zur weiteren Verschlechterung der Leistungen der Deutschen Bahn im Regionalverkehr in Berlin und Brandenburg sind kein Einzelfall. In vielen Bundesländern fristet der schienengebundene öffentliche Nahverkehr ein Schattendasein, weil es insbesondere nicht gelingt, das Netz attraktiv genug zu gestalten.
Zu beobachten ist vielmehr ein gegenteiliger Trend. Öffentliche
Mittel werden von der Bahn dafür genutzt, durch
Rationalisierungsinvestitionen die Kosten zu senken, obwohl damit ein
pünktlicher Betrieb gefährdet wird. Von dieser Entwicklung ist dann
auch die private Konkurrenz der Bahn betroffen, die in den seltensten
Fällen selbst die Gleisanlagen und Bahnhöfe übernehmen und
bewirtschaften kann.
Es mag den Bund reizen, als Mehrheitseigner einer privatisierten Bahn
teilhaben zu können an den Erfolgen und Gewinnen eines weltweit
operierenden Logistikkonzerns. Aber davon hat der Steuerzahler, der
Jahr für Jahr mit Milliardenzuschüssen die Basis des Geschäfts
absichert, im Alltag gar nichts. Und es ist angesichts der
Festtagsreden zur Marktwirtschaft und zum Klimaschutz ein Unding,
wenn insbesondere im Osten Deutschlands nichts getan wird, um den
Menschen eine Wahl zwischen dem eigenen Pkw und öffentlichen
Verkehrsmitteln zu lassen. Dafür aber muss das Schienennetz unter der
Kontrolle der Allgemeinheit bleiben. Deswegen kommt es jetzt darauf
an, dass die Bundesländer die Interessen der Bahnkunden, die ja auch
ihre eigenen sein sollten, deutlich zur Sprache bringen.
Quelle: Pressemitteilung Lausitzer Rundschau