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Westfälische Rundschau: Kommentar Klimawandel

Archivmeldung vom 22.02.2007

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 22.02.2007 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Thomas Alva Edison würde sich im Grabe drehen. 128 Jahre nach seiner Erfindung kommt die Glühbirne auf die schwarze Liste. Aber Edison wusste 1879, im Jahr der Patentanmeldung, nichts von Treibhaus-Effekt und Klimawandel. Seine Zeit war die der großen Industrialisierung. Schornsteine begannen gerade erst richtig zu rauchen. Und das elektrische Licht entlastete die Umwelt - Strom statt Fackel.

Maschine stopp, heißt dagegen heute das weltweite Kommando. Die Menschheit, inzwischen versechsfacht in der Kopfzahl, erkennt, dass sie eben seit Edisons Tagen dabei ist, ihre Atmosphäre zu vergiften und die Erderwärmung - zumindest zum Teil - künstlich voranzutreiben. Mit allen Folgen fürs Leben künftiger Generationen auf dem Globus.

Wie eine Urgewalt also sind Klima-Berichte wie der der Vereinten Nationen über die politisch Verantwortlichen hereingebrochen. Nur reagieren sie von Erdteil zu Erdteil unterschiedlich. Europa hadert, weil seine bisherigen Klimaschutz-Maßnahmen so wenig wirkten. Amerika und Australien erkennen erstmals, dass sie überhaupt handeln müssen. Und boomende Länder wie China und Russland? Sagen: Sorgt bei Euch für reine Luft. Und stört dabei unser Wachstum nicht.

Es ist richtig, wenn den deutschen Haushalten Tipps zum Energiesparen gegeben werden. Immerhin liegt hier die Quelle für die Hälfte unseres Strombedarfs. Die Glühlampen-Debatte zeigt am Objekt, wie der Einzelne Beiträge leisten kann.

Gefordert ist indes eine ganz andere Kraftanstrengung, um Klimaveränderungen zumindest zu verlangsamen: Eine neue globale Vereinbarung zur Absenkung des CO2-Pegels, die auch die aufstrebenden Wirtschaftsmächte Asiens einbezieht. Die erstmalige Besteuerung des die Atmosphäre belastenden Flugverkehrs. Weltweit gültige Abgasstandards bei der Zulassung von Kraftfahrzeugen.

Selbst über die Wirksamkeit radikaler Maßnahmen dürfen wir uns keine Illusionen machen. Die Erde wird wärmer. Wir müssen uns darauf einrichten.

Quelle: Pressemitteilung Westfälische Rundschau

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