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Neues Deutschland: Heißer Sommer

Archivmeldung vom 14.07.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 14.07.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Während es der DGB in schöner jährlicher Regelmäßigkeit bei der Ankündigung eines heißen Herbstes belässt, haben beim Mieterbund schon jetzt Außentemperaturen und Gefühlslage beachtliche Übereinstimmung erreicht. Man muss ein gutes Gedächtnis bis zum Beginn der 90er Jahre haben, um sich solch kämpferischer Töne beim Dachverband von 322 Mietervereinen im Land zu erinnern.

Als Irmgard Adam-Schwaetzer von der FDP Bundesbauministerin war, lieferte der Mieterbund wohl zum letzten Mal so etwas wie Fundamentalopposition einschließlich diverser Mieterproteste ab.

Jetzt, da die FDP erneut ihren vermieterfreundlichen und damit mieterfeindlichen Kurs in der Koalition durchzusetzen gedenkt, hat einer der größten Verbände im Lande angesichts von Wohngeldkürzung, drastisch eingedampfter Städtebauförderung und drohenden Wohnungsengpässen sein Widerstandspotenzial neu entdeckt. Im Bundestag, Bundesrat und an der eigenen Basis will er den sozialpolitischen Kahlschlag zu Lasten der Mieter im Allgemeinen und der ärmsten Haushalte im Besonderen offensiv bekämpfen.

Der sonst eher auf Ausgleich bedachte Mieterbundpräsident verspricht gar, den koalitionären Abgeordneten »lästig« zu werden. Das lässt hoffen, dass die Rechnung der Kanzlerin mit der Vergesslichkeit des Wahlvolkes über die Sommerpause nicht aufgeht. So sich noch mehr Interessenvertretungen für zeitweilige Lästigkeit entscheiden. 

Quelle: Neues Deutschland

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