Südwest Presse: Kommentar zu Frauen-Fußball-WM
Archivmeldung vom 01.10.2007
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittNeue Männer braucht das Land? Diese Uralt-Forderung der Rock-Röhre Ina Deter vermag der deutschen Frauenfußball-Nationalelf allenfalls ein müdes Lächeln zu entlocken. Denn das eigene Verfallsdatum scheint unbegrenzt. Allein mit der erfolgreichen Titelverteidigung bei der Weltmeisterschaft in China hat das starke schwache Geschlecht schon Geschichte geschrieben.
Doch
das Kunststück, ein komplettes, sechs Spiele dauerndes Turnier ohne
jedes Gegentor mit dem Titel zu krönen, lässt das Sommermärchen, das
2006 die Männer im eigenen Land nicht zu vollenden wussten, wahr
werden.
Und mit Nadine Angerer, die ruckzuck von der Ersatzfrau zur
weltbesten Torhüterin aufstieg, besitzt jetzt neben der
unverwüstlichen Torjägerin Birgit Prinz eine zweite Spielerin
Kult-Status. Diese Euphorie im Land stärkt die Favoritenrolle des
DFB, der Ende Oktober ohnehin mit besten Aussichten zur Vergabe der
Weltmeisterschaft 2011 nach Zürich gefahren wäre, zusätzlich.
Längst hat Präsident Theo Zwanziger, leidenschaftlicher Verfechter
des Frauenfußballs, eine Offensive für diese Titelkämpfe in der
Schublade. Nötig wäre sie nicht. Vor allem bei den Mädchen steigt die
Zahl der Mannschaften nicht nur in Württemberg enorm. Es hat eben
unverkennbaren Charme, wenn Frauen erfolgreicher sind als Männer -
und beim Daueraufenthalt an der Spitze dazu von Frauen trainiert
werden.
Quelle: Pressemitteilung Südwest Presse