Neue Westfälische Bielefeld: Terroranschlag in den USA verhindert
Archivmeldung vom 28.12.2009
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittWerden demnächst vor dem Flug in die USA Passagiere mit Röntgenstrahlen durchleuchtet? Müssen sie sich vor Sicherheitspersonal entkleiden und bücken? Schon heute erleben Reisende an US-Flughäfen Szenen wie sie sonst nur aus totalitären Ländern bekannt sind. Einige werden sogar staatlich sanktioniert bestohlen. Wie sonst soll man das ungefragte Kopieren sämtlicher Daten von tragbaren Geschäfts- wie Privatcomputern und Mobiltelefonen bezeichnen?
Dieses Vorgehen wirft darüber hinaus die Frage auf, für wie dumm die Behörden eigentlich Terroristen halten. Der jüngste Anschlagsversuch in den USA und die Reaktionen darauf belegen das ganze Ausmaß der Hilflosigkeit gegen den Terror ebenso wie das Versagen der Geheimdienste in diesem Fall. Wobei unklar bleibt, ob der möglicherweise im Inneren des Körpers versteckte Sprengstoff mit aktuellen Methoden überhaupt hätte entdeckt werden können. Völlig unverständlich ist, warum der Attentäter ungehindert in die USA fliegen durfte, obwohl ihm Großbritannien bereits mit dem Hinweis auf möglicherweise terroristische Aktivitäten die Einreise verweigert hatte. Nicht nur aber auch wegen solch dramatischen Versagens werden USA-Reisende wohl auch weiterhin pauschal unter Terrorverdacht gestellt. Wer bei der Kontrolle am Flughafen unwillig wirkt oder gar scherzt, riskiert eine Gefängnisstrafe. Wie aus einem satirischen Handbuch für Flugreisende wirken die jüngsten Verpflichtungen, im Flugzeug eine Stunde vor der Landung nicht mehr aufzustehen, kein Gepäck auf den Schoß zu nehmen, die Toilette nicht mehr aufzusuchen. Das Sicherste wäre wohl, alle Passagiere für die Dauer des Fluges in einen staatlich verordneten Tiefschlaf zu versetzen. Bei den Geheimdiensten klappt das offenbar schon.
Quelle: Neue Westfälische