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WAZ: Afghanistan-Einsatz - Polizei in Not

Archivmeldung vom 26.01.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 26.01.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Ein Eckpfeiler im deutschen Leistungskatalog für einen neuen Anlauf in Afghanistan droht schon wegzubrechen, bevor er richtig steht. Die Gewerkschaft der Polizei torpediert das intern längst gegebene Versprechen der Bundesregierung, sich massiv in der Ausbildung der afghanischen Polizei zu engagieren. Wer darin nur übervorsichtige Lobbyarbeit erkennen will, der irrt.

Während die Bundeswehrtruppen dort außerhalb ihrer Lager keinen Meter ohne schwer gepanzerte Fahrzeuge machen, sind die wenigen Polizeiausbilder geradezu schutzlos. Jede Einsatzhundertschaft, die bei Fußballbundesliga-Spielen "erlebnisorientierte" Hooligans in Schach halten soll, ist besser ausgestattet.

Darum wirken die Pläne des Bundes, der dafür ohnehin die Hilfe der Länder benötigt, deutlich mehr Polizeifachleute nach Afghanistan zu schicken, ziemlich hemdsärmelig. Zumal dann, wenn der juristische Rahmen auf die Eskalationsstufe "Bürgerkrieg" getrimmt wird und künftig auch deutsche Ausbilder ihre paschtunischen oder usbekischen "Kollegen" sozusagen in freier Wildbahn schulen sollen; dort, wo scharf geschossen wird. Polizist ist Polizist. Und Soldat ist Soldat. Diese Trennlinie sollte bleiben. Auch in Afghanistan.

Quelle: Westdeutsche Allgemeine Zeitung

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