Lausitzer Rundschau: Zum Schuh-Streit im DFB: Unehrenhaft
Archivmeldung vom 16.08.2006
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittUnvorstellbar: Nur wenige Wochen nach WM-Euphorie, dem viel beschriebenen neuen Patriotismus und der Ehrung der Fußballhelden, drohen die Nationalspieler mit einem Länderspielboykott. Die Mannschaft will sich vom DFB nicht mehr vorschreiben lassen, mit welchen Schuhen sie aufläuft.
Der Deutsche
Fußball Bund hat bis 2010 einen Vertrag mit Adidas. Die Profis wollen
wie in den Vereinen mit Schuhen anderer Ausrüster antreten, mit denen
sie teilweise private Sponsorenverträge besitzen. Klose und Kollegen
argumentieren, dass sie aus gesundheitlichen Gründen in ihren eigenen
Schuhen spielen müssen. Natürlich ein vorgeschobenes Argument, denn
in Zeiten von Hightech-Schuhen und Maßanfertigungen geht von keinem
Schuh eine Verletzungsgefahr aus. Es ist mal wieder eine Frage des
Geldes. Genau wie der DFB sind auch die einzelnen Spieler dem Druck
ihrer jeweiligen Sponsoren ausgesetzt. Eines aber sollte allen Seiten
klar sein: Wer in der Nationalmannschaft spielen will, muss sich an
die Regeln des Verbandes halten. Die Androhung eines Boykotts ist
unehrenhaft und eines Nationalspielers nicht würdig. Es gibt genügend
Spieler, die ihr Land gerne vertreten würden - auch in
Adidas-Schuhen.
Quelle: Pressemitteilung Lausitzer Rundschau