Rheinische Post: Iran trumpft auf
Archivmeldung vom 10.04.2007
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 10.04.2007 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittIrans Präsident Mahmud Ahmadinedschad verkündet stolz eine beängstigende Vision: "Unser Land ist heute dem Club der Nuklearstaaten beigetreten." Dass der Iran Atomenergie nutzen will und darf, ist nicht der Grund der tiefen Sorge. Das Recht hat er wie jedes andere Land auch.
Was der internationalen Gemeinschaft aber
Angst bereiten muss, und die Uno zu Sanktionen gegen das
Mullah-Regime verleitet hat, ist Irans Fähigkeit, künftig
waffenfähiges Uran herzustellen. Wie man Iran vom Bau einer Bombe
abhalten kann, ist offen. Die militärische Option, die nach Worten
von US-Präsident Bush eine von vielen ist, wäre die schlechteste
Variante. Wenn dem Iran wirklich am Ausräumen von Zweifeln an seiner
Glaubwürdigkeit und einer Zusammenarbeit mit der internationalen
Atomenergiebehörde gelegen ist, muss er endlich die Uno-Forderungen
nach Offenlegung all seiner Atomprogramme erfüllen.
Ahmadinedschad hat eine neue Runde mit dem Weltsicherheitsrat
eingeleitet. Er sollte sich nicht zu sicher sein. Auch die arabischen
Nachbarn werden keine iranische Vormachtstellung hinnehmen. Im
Zweifel werden auch sie atomar nachrüsten. Dann ist die Region die
gefährlichste der Welt, weil sich zur Atomgefahr noch Radikalität und
Terror gesellen.
Quelle: Pressemitteilung Rheinische Post