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Neues Deutschland: zur Politik von USA und Großbritannien in Irak

Archivmeldung vom 03.09.2007

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 03.09.2007 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Jens Brehl

Bush kam, und die Briten gingen. Zumindest aus Basra. Der gestrige Tag war nicht ohne Symbolik. Während sich der USA-Präsident mit dem überraschenden Besuch auf einer Luftwaffenbasis ein Lagebild vor neuen Beschlüssen machen und von den vorgeblichen Fortschritten seiner neuen Strategie künden wollte, hatte der wichtigste Alliierte in Irak alle Mühe, das Ganze als geordneten Umzug und nicht als Niederlage erscheinen zu lassen.

Nach monatelangem Beschuss und immer mehr eigenen Toten verließen die britischen Truppen ihren letzten Stützpunkt in der irakischen Stadt. Blair-Nachfolger Gordon Brown steht daheim unter dem wachsenden Druck der Öffentlichkeit, den Abzug nun zu beschleunigen. Da geht es ihm nicht anders als seinem Washingtoner Pendant. Die Bilanz vier Jahre nach ihrem Einmarsch ist desaströs, für die USA wie für Großbritannien. Die Besatzer sind ratlos im selbst verursachten Gewaltchaos. Die Bagdader Regierung vermittelt nicht den Eindruck, für Ordnung sorgen zu können. Irak erlebt die größte Massenflucht im Nahen Osten seit 1948. Und es könnte alles noch schlimmer werden. Basra steht exemplarisch dafür, dass inzwischen auch der blutige Machtkampf zwischen den Schiiten eskaliert, von Bush einst als Stützpfeiler seiner Strategie gesehen. General Jackson, der ehemalige britische Oberkommandierende in Irak, nannte sie jetzt »intellektuell bankrott«.

Quelle: Pressemitteilung Neues Deutschland

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