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AZM: Kommentar zum Einsatz der Tornados

Archivmeldung vom 03.04.2007

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 03.04.2007 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Gute Wünsche, aber auch gemischte Gefühle begleiten die insgesamt zehn Tornados der Bundesluftwaffe, die sich jetzt auf den langen Weg nach Afghanistan machten. Warum die rund 25 Jahre alten Kästen, die vermutlich den Rückflug nach Europa kaum mehr aus eigener Kraft bewältigen werden, dort zum Einsatz kommen, ist bislang ein wohl gehütetes militärisches Geheimnis.

Die Bundeswehr verfügt über unbemannte Aufklärungssysteme, so genannte Drohnen, um die sie jede Armee der Welt beneidet. Warum diese nicht am Hindukusch eingesetzt werden, bleibt rätselhaft. Fürchtet man den Verlust dieser Hochtechnologie-Träger in unberufene Hände? Spätestens dann, wenn sich die Tornados als untauglich erweisen, werden die Drohnen aber wie von selbst ein Thema sein; denn die Deutschen haben sich verpflichtet, Aufklärungsaufgaben im Kampf gegen die Taliban zu übernehmen. Und dann müssen sie die auch lösen, wollen sie nicht unter den Verbündeten dort noch mehr in Misskredit geraten und als Hasenfüße dastehen, die im friedlichen Norden des Landes ihr Feierabend-Bierchen trinken, während im heiß umkämpften Süden gestorben wird. Ganz gleich, ob die Piloten der Bundesluftwaffe mit ihrem betagten Fluggerät in Afghanistan nun erfolgreich sind oder nicht: Deutschland tritt mit ihrer Entsendung in den Kreis der unmittelbar am Konflikt beteiligten Parteien ein und kann nicht länger darauf verweisen, ausschließlich Schutz- und Wiederaufbau-Funktionen auszuüben. Das wird Folgen für alle dort stationierten deutschen Soldaten haben. Und es kann dazu führen, dass sich der Gefährdungsgrad der Bundesrepublik durch internationalen Terrorismus signifikant erhöht. Auch ändert sich durch ein derartiges Engagement die Position Deutschlands als ein bislang vergleichsweise unparteiischer Vermittler in dem Konflikt. Statt dessen hat die Bundesregierung jetzt Farbe bekannt: Schwarz-Rot-Gold greift in den Afghanistan-Krieg ein.

Quelle: Pressemitteilung Allgemeine Zeitung Mainz

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