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Westfalenpost: Warum nicht? Schuluniform wieder im Gespräch

Archivmeldung vom 08.05.2006

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 08.05.2006 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Der gedankliche Vorstoß von Bundesjustizministerin Brigitte Zypries, in Deutschland eine Schuluniform einzuführen, sollte nicht gleich in Bausch und Bogen verdammt werden. In den meisten Ländern der Welt ist die einheitliche Schulkleidung eine Selbstverständlichkeit. Und auch hierzulande hat es in den letzten Jahren ja immer mal wieder Probeläufe in dieser Hinsicht gegeben.

Die Vorstellung, dass auf Schulhöfen und in Schulklassen der ebenso teure wie unsinnige Markenfetischismus nachhaltig eingedämmt werden könnte, ist allein schon reizvoll. Das regelrechte Mode-Wettrüsten von werbe-verdrehten Pimpfen und Teenagern hat schon manche Familie noch tiefer in die Schuldenfalle getrieben.
Aber auch der aktuelle Burka-Hinweis der Ministerin sollte durchaus bedacht werden. Die optische Vereinheitlichung könnte religiös unterfütterte Kleiungskonflikte im Keim ersticken. Und schließlich noch eins: 61 Jahre nach Kriegsende kann die historische Linie von einer heutigen Schuluniform direkt zurück zur Hitlerjugend-Kluft wirklich nicht mehr ernsthaft ins Feld der Ablehnung geführt werden.
Mutmaßlich aber wird wohl aus der wohlgemeinten Idee am Ende doch nichts werden. Das immerhin hat bundesdeutsche Tradition, dass nämlich jeder Einfall so lange und leidenschaftlich von allen diskutiert wird, bis er endlich ganz zerredet worden ist.

Quelle: Pressemitteilung Westfalenpost

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