WAZ: Bedrohte Revier-Bäder
Archivmeldung vom 22.04.2008
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittWohl jeder hat seine persönlichen Erinnerungen an die Revierparks. Das Planschen mit den Kindern, das heimliche Bad in lauer Sommernacht oder der allwöchentliche Männerabend in der Sauna. In den 70er-Jahren, als die Parks errichtet wurden, waren sie noch richtig chic. Moderne Freibäder mit komfortabler Infrastruktur und großzügigen Saunen. Wohlige Wellness also für den industriell geprägten Norden des Reviers.
Nun scheinen die Parks nicht mehr angesagt. Zumindest rein
rechnerisch stehen Besucherzahlen und Investitionsbedarf in keinem
Verhältnis. Jahrelang schon sinken die Zuschüsse des
Regionalverbandes Ruhr und der Städte. Kein Wunder also, dass die
Parks nicht mehr mithalten können mit Spaßbädern, mit luxuriösen
Sauna-Landschaften. Und nun, nun geht's nicht mehr weiter, müssen
Gutachter ran.
Schließen! Das Wort kennt man im Ruhrgebiet mittlerweile.
Schließt also Nienhausen, verbleibt zum Beispiel dem Essener Norden
einzig ein von einem Ruderverein über Wasser gehaltenes Freibad. Und
da droht die Stadt auch immer wieder den Stöpsel herauszuziehen. Der
Zuschüsse wegen.
Quelle: Westdeutsche Allgemeine Zeitung (von Hayke Lanwert)