Frankfurter Rundschau: Korruption stoppt Helfer
Archivmeldung vom 15.02.2018
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Freigeschaltet durch André OttVielen Nationen haben kein Geld mehr zu verschwenden für ein Land wie Irak, in dem nach Angaben der Parlamentarier seit 2003 das Zigfache der geforderten 90 Milliarden Dollar spurlos in den Netzwerken korrupter Politiker und Bürokraten versickerten. Auch die Städte des schiitischen Südiraks, in die nie ein IS-Dschihadist seinen Fuß setzte, verrotten, während sich die herrschende Funktionärskaste immer mehr bereichert.
Das Gleiche ist im sunnitischen Norden zu erwarten, sollten die Dollar-Milliarden für den Wiederaufbau ins Rollen kommen. Insofern wundert es nicht, dass sich die meisten Geberländer nur auf langfristige Kreditlinien beschränken und keine Finanzhilfen mehr geben wollen. Die Konferenz von Kuwait läutet nur das nächste Kapitel ein in der irakischen Dauertragödie. Auszubaden hat dies die einfache Bevölkerung. Sie bleibt ihren Eliten ausgeliefert, solange sie sich nicht gegen deren Korruption und politische Despotie erhebt.
Quelle: Frankfurter Rundschau (ots)