Rheinische Post: Teurer Klimaschutz
Archivmeldung vom 24.01.2008
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 24.01.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittWasch mir den Pelz, aber mach mich nicht nass: An dieses Sprichwort erinnert manche Kritik am Brüsseler Klimapaket. Saubere Luft gibt's nicht zum Nulltarif. Das wusste Kanzlerin Merkel, als sie die EU-Partner zu jener C02-Minderung drängte, deren Lasten die Kommission nun aufteilt.
Drei Euro pro Woche kostet der Kampf gegen die Erderwärmung jeden Europäer. Das ist im Einzelfall viel, doch der Preis für ungebremsten Klimawandel wäre deutlich höher. Die Vorgaben sind vernünftig und erfüllbar. Der Ausbau von Wind, Wasser und Sonnenkraft hilft dem Klima, macht die Gemeinschaft unabhängiger von Energieimporten. Dass die Industrie für ihre Verschmutzungsrechte künftig kräftig zahlen soll, ist überfällig. Bisher war der Anreiz zur C02-Senkung zu gering. Erleichterungen für energieintensive Industrien sind dabei angebracht. Denn der Grat zwischen ökologischem Schutz und ökonomischem Selbstmord ist schmal. Geht die EU zu weit in Vorleistung, gefährdet sie ihre wirtschaftliche Basis, exportiert Jobs statt saubere Technologie nach China und Co. Ein globales Klimaabkommen ist daher unumgänglich - für die Wettbewerbsgleichheit und die Umwelt.
Quelle: Rheinische Post (von Anja Ingenrieth)