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Südwest Presse: Kommentar zum Thema Porsche

Archivmeldung vom 13.07.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 13.07.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Jetzt wird also doch der Emir von Katar offenbar sieben Milliarden Petroeuro hinlegen, um bei Porsche auf dem Beifahrersitz Platz zu nehmen. Porsche-Chef Wendelin Wiedeking wird es recht sein: Mit dem frischen Kapital aus dem reichen Wüstenstaat wäre er raus aus dem Finanzierungsschlamassel, in das sich die Stuttgarter manövriert hatten.

So recht traut man der Sache noch nicht - zu lange dauert der peinliche Machtkampf schon zwischen den Familien Piëch und Porsche. Fast ist man geneigt, jeder Lösung Beifall zu zollen - Hauptsache, das Gezerre hat endlich ein Ende. Schließlich kann ein solcher Machtkampf nicht ohne Schaden für die beiden Unternehmen und ihre 400 000 Mitarbeiter sein. Die Not ist groß in Zuffenhausen. Sonst würde man dort den arabischen Staatsfonds nicht mit offenen Armen empfangen. Auch von der Politik, die vor nicht allzu langer Zeit noch darüber diskutierte, unter welchen Bedingungen sie ausländisches Geld in deutschen Konzernen willkommen heißen will. Derlei theoretische Sorgen sind nun von tatsächlichen Finanznöten abgelöst. Wenn weder die steinreichen Familien noch die Banken dem - übrigens immer noch profitablen - Autobauer mit Krediten aus der Patsche helfen wollen, dann eben die Scheichs. Aus Menschenliebe machen sie das nicht. Sondern auch, um mitreden zu können. Gut so: Schlechter als jetzt würde es nicht werden.

Quelle: Südwest Presse

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