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WAZ: Eine Täuschung

Archivmeldung vom 26.04.2011

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 26.04.2011 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Es ist der Stoff, aus dem die Glaubwürdigkeitsprobleme der Politik gestrickt sind. Ein Ministerpräsident, ein Bundesverkehrsminister und ein Bahnchef verkünden Ende 2008 vor großem Kameraaufgebot, dass an 108 Bahnhöfen alles besser wird. Modernere Bahnsteige, Beleuchtungen, Infosysteme. Die Pendler sollen nichts mehr zu klagen haben. Das alles spätestens bis 2013.

Jürgen Rüttgers, Wolfgang Tiefensee und Hartmut Mehdorn sind nicht mehr im Amt. Und Nordrhein-Westfalen wird auf viele neue Bahnhöfe warten müssen. Die Sanierungen sind - bisher bei 50 Bauten - vertagt. Vielleicht kippt das ganze Versprechen. Denn Land und Bahn sind nicht einig, wie das Halbmilliarden-Paket umzusetzen ist.

Es sind nicht die Nachfolger, die das Debakel verantworten. Es ist die Angewohnheit von Politikern, zu schnell Gutes zu groß anzukündigen, in den Details der Vereinbarungen aber zu schlampen. Dann kommt es zum Streit, zu Verzögerungen - und zum großen Frust des Publikums, das die früher frohe Botschaft jetzt als bloße Täuschung sieht.

Wann die neuen Bahnhöfe kommen? Wir Pendler brauchen Geduld. Man wird verhandeln. Wir hoffen, diesmal glaubwürdiger.

Quelle: Westdeutsche Allgemeine Zeitung

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