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Neue OZ: Kommentar zur Deutschen Bahn

Archivmeldung vom 20.02.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 20.02.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Die Talfahrt von Hartmut Mehdorn geht mit unverminderter Geschwindigkeit weiter, Station für Station. Und Zug um Zug muss der umstrittene Industriemanager immer neue grobe Fehler einräumen, Rechtsbrüche eingeschlossen. Die Glaubwürdigkeit seines Konzerns ist arg ramponiert, das Vertrauen der Mitarbeiter schwindet.

Trotz allem aber wird Mehdorn nicht aufs Abstellgleis gestellt - noch nicht. Zwar ist er ein Bahnchef auf Abruf. Doch mindestens bis zur nächsten Sitzung des Aufsichtsrats Ende März bleibt für ihn eine Schonfrist. Und Angela Merkel ist sogar daran interessiert, mit der Ablösung bis nach der Bundestagswahl Ende September zu warten, Denn dann kann sie im Falle eines schwarz-gelben Wahlsieges selbst die Weichen für die Nachfolge Mehdorns stellen. Jetzt wäre dafür das SPD-geführte Verkehrsministerium von Wolfgang Tiefensee zuständig.

Dieser Fahrplan der Kanzlerin würde allerdings über den Haufen geworfen, wenn sich tatsächlich bald nachweisen ließe, was der streitlustige Berliner Finanzsenator Thilo Sarrazin behauptet: Dass Mehdorn den Aufsichtsrat der Bahn belogen hat. Sarrazin hatte sich einst im Streit von seinem Vorgesetzten Mehdorn getrennt. Ob er nun lediglich eine offene Rechnung begleichen wollte oder recht hat, dürfte sich schon in Kürze zeigen.

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung

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