Südwest Presse: Kommentar zu China
Archivmeldung vom 23.05.2006
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittGlaubhaften, neuen Berichten zufolge werden Andersdenkende und Andersgläubige, etwa von der Falun-Gong-Meditationsbewegung, in China zunehmend nicht nur verschleppt und in Folter- und Arbeitslagern drangsaliert, sondern als unfreiwillige Organspender missbraucht und umgebracht. Oft werden die verkäuflichen Körperteile bei lebendigem Leib entnommen, ehe die Überbleibsel verbrannt werden.
Angela Merkels Besuch in China sollte der Öffentlichkeit auch wieder
bewusst machen, dass es sich um ein Reich der systematischen Tritte
gegen die Menschenrechte handelt. Ob es um Lager für Oppositionelle
geht, oft getarnt als psychiatrische Kliniken und mit brutalsten
Methoden der Gehirnwäsche arbeitend, oder ob meist aus nackter Not
über die Grenze geflohene Nordkoreaner völkerrechtswidrig wieder
ausgeliefert und sicherer Folter oder Hinrichtung ausgesetzt werden -
das Regime in Peking kennt keine Skrupel.
Merkels offenerer Zungenschlag in Sachen Menschenrechten im Vergleich
zu ihrem Vorgänger, der alles den wirtschaftlichen Interessen
unterordnete, steht uns gut zu Gesicht. Eine selbstbewusste
Wirtschaftsmacht wie Deutschland hat es nicht nötig, die Augen vor
den Zuständen in China zu verschließen. Selbst im wohlerwogenen
eigenen Interesse: Die Fassade der chinesischen KP zeigt schon feine
Risse. Auch in Peking wird sich ein menschenverachtendes Regime nicht
mehr ewig halten.
Quelle: Pressemitteilung Südwest Presse