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Rheinische Post: Bescheidener Obama

Archivmeldung vom 05.04.2011

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 05.04.2011 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Beiläufiger kann ein Kandidat seinen Hut nicht in den Ring werfen. Barack Obama hielt keine Rede, er setzte sich nicht vor eine Kamera, um zu verkünden, dass er 2012 erneut ins Rennen ums Präsidentenamt zieht. Stattdessen begnügte er sich mit einer dürren E-Mail. Vor vier Jahren war das noch völlig anders.

Da hatte er sich vor das Old State Capitol in Illinois gestellt, um an der Wirkungsstätte des legendären Abraham Lincoln zum Aufbruch zu blasen. Diesmal wirkt es so, als habe er nur kurz aufgeschaut vom Schreibtisch im Oval Office, um mal eben ein paar technische Details zu klären. Obama weiß, dass es ein zweites Mal nicht aufgehen kann, das Konzept mit den Etiketten "Wandel" und "Hoffnung". Daher die leisen Töne. Als unbeschriebenes Blatt versprach Obama kühne Reformen. Vieles davon ist versandet. Er wollte auch den politischen Umgangston ändern. Dass das politische Klima inzwischen noch bissiger ist, liegt weniger an ihm als an der Fundamentalopposition der Konservativen. Doch für den Normalverbraucher ist der Präsident nun mal der Mann, der die Politik symbolisiert. Kurz, es wird kein leichtes Duell im nächsten Jahr. Vom Instinkt her liegt Obama daher richtig, wenn er sich in Bescheidenheit übt.

Quelle: Rheinische Post

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