Neues Deutschland: zur Ankündigung von Gabriele Pauli, für den CSU-Vorsitz zu kandidieren
Archivmeldung vom 13.07.2007
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Freigeschaltet durch Jens BrehlGabriele Pauli hat erneut wider den Stachel gelöckt. Wirft ihren Hut in den Ring und kandidiert für den CSU-Parteivorsitz. Gegen Seehofer. Und gegen Huber. Um Zeichen für die Erneuerung ihrer Partei zu setzen. Sagt sie. Um zu spielen. Sagen die alten Herren, die das Fell des Bären längst unter sich verteilt haben.
Um zu provozieren. Sagen andere CSU-Funktionäre, die sich den guten alten Frieden in ihrer Partei zurückwünschen, den es auch vor der Stoiber-Nachfolgedebatte nie wirklich gab. Die Landrätin aus Fürth, die den als schier unantastbar geltenden Edmund Stoiber das Fürchten lehrte, wird vermutlich scheitern. Und sie weiß das auch. Aber als Stachel im Fleische der Weiter-so-Fraktion in der bayerischen Volkspartei kann ihr Vorstoß durchaus betrachtet werden. Denn dass auch bei den Blau-Weißen irgendwann ein bisschen mehr als Kosmetik angesagt ist, pfeifen die Spatzen nicht erst seit dem Debakel von Wildbad Kreuth von allen Dächern. Vielleicht bekommt die CSU es diesmal noch mal hin, den Burgfrieden wieder herzustellen. Womöglich deklassieren ihre Emissäre Frau Pauli erneut durch gezielte Indiskretion. Aber ins Nirwana wird man sie dennoch nicht verbannen können. Im Unterschied zu all den männlichen Pfeifen, die abwarteten, bis sie den Boden bereitet hatte, hat die Frau nämlich Courage.
Quelle: Pressemitteilung Neues Deutschland