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Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zu Afghanistan

Archivmeldung vom 20.01.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 20.01.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

So klar wie noch nie hat die Nato Afghanistans Präsident Hamid Karsai aufgefordert, gegen Korruption und Drogenanbau vorzugehen.

Seit langem gibt es hinter den Kulissen Kritik an Karsais offenbar einnehmendem Wesen, vor allem aber an der Untätigkeit der afghanischen Staatsanwälte und Polizeibehörden bei Straftaten. Zum Konzept des Wiederaufbaus der mit viel Geld geförderten Zivilgesellschaft gehören klar geregelte Zuständigkeiten. Deshalb die Zurückhaltung. Jetzt ist Jaap de Hoop Scheffer, dem obersten Nato-Diplomaten, aber ganz offenbar der Kragen geplatzt. Im Süden blühen weiter die Mohnkapseln. In den Gefängnissen versickern Millionensummen, aber die Verhältnisse sind nichts besser als zu Taliban-Zeiten. Einer islamischen Republik unwürdig ist auch, dass die Zahl junger weiblicher Häftlinge ungewöhnlich hoch ist. Karsai weiß darum wie um viele andere Fehlentwicklungen, tut aber nichts. In Isaf-Kreisen heißt es, der Afghane habe lediglich das Wort von George W. Bush. Will sagen: Mit diesem 20. Januar könnte Karsais Zeit abgelaufen sein. Wohlmeinendere hoffen auf die Wahlen 2010, sehen aber auch keinen besseren Kandidaten.

Quelle: Westfalen-Blatt

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