Lausitzer Rundschau: Cottbus hatte nie eine Chance
Archivmeldung vom 30.06.2011
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittCottbus rühmt sich zu Recht gern als Sportstadt: Der FC Energie Cottbus, Turner Philipp Boy oder die Radsportler Maximilian Levy und Roger Kluge sind Botschafter der Stadt. Neben den Cottbuser Aushängeschildern trainieren noch Boxer und Leichtathleten in einem für eine 100000-Einwohner-Stadt wohl einzigartigen Sportzentrum mit exzellenten Bedingungen.
Mehr als 42 Millionen Euro wurde durch die Stadt in engem Zusammenwirken mit der Bundes- und Landesregierung in den vergangenen Jahren in die Infrastruktur gepumpt - beispielsweise für eine neue Leichtathletik-Halle, Krafträume oder in das Haus der Athleten. Umso mehr schmerzt nach zwölf Jahren der Abzug des Leistungssportprojektes der Bundespolizei nach Kienbaum. Am Ende haben wohl ganz pragmatische Gründe eine Rolle für die Verlegung gespielt - so bitter diese für Cottbus und auch den Olympiastützpunkt sind. Seit 1995 ist das Bundesleistungszentrum Kienbaum in der Gemeinde Grünheide in Bundesbesitz. Und die Bedingungen in der schon zu DDR-Zeiten sagenumwobenen Trainingsstätte vor den Toren Berlins sind einfach noch besser als in Cottbus. Die Stadt hatte also nie eine echte Chance, das Projekt in der Lausitz dauerhaft zu etablieren. Erst recht, als auch die Sportler für den Umzug votiert haben. Traurig, aber wahr.
Quelle: Lausitzer Rundschau (ots)