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Neue OZ: Verheerendes Vorbild

Archivmeldung vom 24.09.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 24.09.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Das ist der Dammbruch. Hamburg verabschiedet sein Altonaer Museum und liefert damit ein verheerendes Vorbild für andere Kommunen. Die Methode, die hier zur Nachahmung empfohlen wird, ist simpel: Bei Einsparungen trifft es die Kulturhäuser mit der geringsten Lobby, jene, die am wenigsten in die Hochglanzportfolios der Event- und Standortkultur passen.

Hamburg treibt damit die kulturelle Spaltung seiner Stadtgesellschaft voran. Während im Prestigebau der Elbphilharmonie die Millionen nur so versickern, trifft der Schließungsbeschluss einen Stadtteil mit hohem Migrantenanteil - und ein Haus, das sich dezidiert der Alltagsgeschichte widmet.

Dieser Sparbeschluss sorgt als gesellschaftspolitische Parteinahme für unangemessene Härten. Er festigt das Vorurteil, dass Kultur im Zweifelsfall eben doch nur etwas für die oberen Zehntausend ist. Eine trostlose Botschaft - und ein Vergehen gegen Kultur überhaupt, die doch für den Zusammenhalt einer Gesellschaft sorgen soll. Kleinmut hilft nun nicht weiter. Harte Debatte ist gefragt.

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitun

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