Neue OZ: Jetzt bitte auch Taten
Archivmeldung vom 20.05.2011
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittEs war Obamas zweite große Rede über und an die arabische Welt. Wieder war sie gut. Vor fast zwei Jahren hatte er in Kairo gesagt, der Islam sei nicht Teil des Problems, sondern des Friedens. Und demokratische Strukturen ließen sich nicht erzwingen, meinte er einsichtig. Wundern über kritische Bemerkungen musste sich Israel - damals wie heute.
Indem der US-Präsident gestern forderte, dass die Grenzen von 1967 bei Friedensverhandlungen feststehen müssten, setzte er ein klares Zeichen in Richtung Israel: Er erwartet Entgegenkommen. Und wenn Obama den arabischen Frühling mit der amerikanischen Revolution verglich, ist das auf fachlicher Ebene zwar Unfug. Aber von der emotionalen Warte aus bedeutet es, dass er einen Berührungspunkt beider Kulturen schaffen wollte, den nicht jeder auf den ersten Blick sieht.
Doch schöne Worte reichen nicht. USA und EU müssen zeigen, dass sie es ernst meinen mit einer neuen Partnerschaft. Die Summe, die die Vereinigten Staaten Ägypten jetzt an Schulden erlassen wollen, ist nur symbolisch. Den doppelten Betrag stecken die Chinesen gerade in eine einzige ägyptische Raffinerie. Konkretere Pläne als Obama stellte da neulich Bundesaußenminister Guido Westerwelle in Aussicht. Per Solarprojekt Desertec will er eine Energiepartnerschaft mit dem Norden Afrikas eingehen. Auch die US-Politik sollte greifbarer werden.
Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung