WAZ: Es geht um mehr als eine Sperre
Archivmeldung vom 22.10.2009
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittVordergründig geht es darum, ob Claudia Pechsteins Doping-Sperre bestätigt oder aufgehoben wird. Tatsächlich aber steht in Lausanne bei der Berufungsverhandlung vor dem Internationalen Sportgerichtshof (CAS) nicht nur die Karriere der fünfmaligen Eisschnelllauf-Olympiasiegerin auf dem Spiel, sondern auch die Zukunft des Anti-Doping-Kampfes.
Hat der Eisschnelllauf-Weltverband - wie er behauptet - seine "Hausaufgaben" gemacht und seine gegen Pechstein ausgesprochene Sperre auf belastbare Indizien aufgebaut, dürfte der indirekte Doping-Beweis künftig die schärfste Waffe gegen die Manipulateure sein - als effektivere Alternative zu den herkömmlichen Doping- und Blutproben, die sich zunehmend als untauglich erweisen. Zerreißen die Sportrichter jedoch die Indizienkette, sind nicht nur die Dopingfahnder dieser Waffe beraubt - Claudia Pechstein wäre über Monate unschuldig durch die Hölle gegangen. Eine vertrackte Ausgangslage. Ist doch ein Freispruch für Pechstein nur um den Preis eines Rückschlages im Anti-Doping-Kampf zu haben. Während ein Etappensieg auf dem Weg zu sauberem Sport den Verlust eines weiteren Sport-Idols kosten würde.
Quelle: Westdeutsche Allgemeine Zeitung