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Rheinische Post: Diplomat Steinbrück

Archivmeldung vom 18.03.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 18.03.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Gut, dass Peer Steinbrück nicht Bundesaußenminister ist. Als Chefdiplomat hätte er Deutschland vermutlich bereits international isoliert.

Der Reihe nach stieß Steinbrück vor den Kopf: 1. Frankreichs Präsidenten Sarkozy, den er vor dem europäischen Finanzrat Ecofin im Juli 2007 zu mehr Ausgabendisziplin aufforderte. Sarkozy tobte. 2. den britischen Premierminister Gordon Brown, dessen Regierung er im Dezember 2008 vorhielt, sie werfe in der Finanzkrise mit Geld nur so um sich. 3. die Schweiz, die er im Dezember 2008 als "Steueroase" brandmarkte, der man nicht nur Zuckerbrot, sondern auch die Peitsche zeigen müsse, und 4. in dieser Woche noch einmal die Schweiz. Deren Einknicken zeige, dass man die Kavallerie - gemeint war eine "Schwarze Liste" gegen "Steueroasen" - nicht ausreiten lassen müsse. Es genüge, wenn die Indianer wüssten, dass es eine Kavallerie gebe. Das ist ein beeindruckendes Klafter an diplomatischem Kleinholz, das Steinbrück da in kurzer Zeit gehackt hat. Die SPD geißelte den wirtschaftlichen und diplomatischen Schaden, den der Empfang des Dalai Lama durch die Kanzlerin angeblich angerichtet hat. Der politische Schaden durch Steinbrücks Attacken könnte dereinst schwerer wiegen.

Quelle: Rheinische Post

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