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WAZ: Die Wahl der Kunden

Archivmeldung vom 15.01.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 15.01.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Es klingt seltsam, was sich die Große Koalition bei der Gentechnik hat einfallen lassen. Künftig dürfen Eier, Milch oder Schnitzel das Etikett "ohne Gentechnik" tragen. Damit kommen die Politiker den Wünschen vieler Verbraucher nach.

Doch bestimmte Zusatzstoffe bei der Herstellung von Futtermitteln für die Tiere dürfen genverändert sein. Nur darf der Gehalt am Ende im Lebensmittel nicht nachweisbar sein. Etikettenschwindel? Trotzdem loben Umwelt- und Verbraucherverbände die Regelung. Viel schärfere Siegel sind wegen des schwierigen Nachweises von Gentechnik in der Nahrung nicht praktikabel. So haben Kunden bald eine wichtige Information zur Hand. Sie können zu Produkten mit dem Etikett greifen, das den Esstisch mit einem recht hohen Maß an Sicherheit von Gentechnik freihält. Wenn davon rege Gebrauch gemacht wird, werden neue Marktkräfte wirksam. Dann setzen Landwirte zunehmend auf gentechnikfreies Futter, weil sich diese tierischen Produkte besser verkaufen. Daher ist die Kennzeichnung ein Schritt in die richtige Richtung, auch wenn sie wie eine Mogelpackung daherkommt.

Quelle: Westdeutsche Allgemeine Zeitung (von Wolfgang Mulke)

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