Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zu Dioxin in Hühnereiern
Archivmeldung vom 05.01.2011
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Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt»Same procedure as last year?« Am Silvesterabend konnten wir über diese Frage von Butler James im TV-Sketch »Dinner for one« noch lachen. Doch angesichts des jüngsten Dioxinskandals bleibt einem das Lachen im Halse stecken. Hört man die jüngsten Äußerungen von Politikern und Verbandsfunktionären, möchte man in Abwandlung des Butler-Zitats resigniert fragen: »Same procedure as last time?«
Wieder einmal beschleicht den Verbraucher das Gefühl, dass viel geredet, aber wenig gehandelt wird. Da fragt sich nun Bundesverbraucherministerin Ilse Aigner (CSU), ob es nicht ein zu hohes Risiko sei, wenn Betriebe gleichzeitig Bestandteile für Futtermittel und technische Produkte für die Industrie herstellen. Welch eine Frage! Oder würde die Ministerin gerne ihre Brötchen bei einem Bäcker kaufen, der gleichzeitig Mottenkugeln vertreibt? Der verdutzte Verbraucher erfährt zudem, dass man in Deutschland zwar für das Führen eines Mofas eine Haftpflichtversicherung braucht, nicht aber für einen Betrieb zur Futtermittelherstellung. Ob sich diesmal etwas tut? Der nächste Skandal wird's erweisen.
Quelle: Westfalen-Blatt