WAZ: Wertsteigerung zählt vor allem
Archivmeldung vom 06.12.2007
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittVerdienen deutsche Top-Manager so viel wie sie verdienen? Diese Frage ist nicht einfach zu beantworten. Denn es ist ja noch nicht einmal klar geregelt, wofür sie überhaupt bezahlt werden sollen. Nach Ergebnis je Aktie, nach Führungsqualitäten? Wie viel ist Moral und Ethik eigentlich wert?
Letztere Frage stellt sich bei der Vereinbarung von Vergütungen gar nicht. In der Regel geht es um die Wertsteigerung des Unternehmens. Das interessiert vorrangig die Aktionäre und auch den Aufsichtsrat. Wie ein Manager das hinbekommt, steht (wenn überhaupt) erst an zweiter Stelle. Muss er Arbeitsplätze streichen, um die Produktivität zu steigern, werden solche Maßnahmen an der Börse honoriert. Das mag mancher abstoßend finden. Doch es macht Sinn, bevor am Ende das ganze Unternehmen in die Insolvenz rutscht. Muss dafür aber ein Manager auch noch mit Millionen belohnt werden? So etwas fragt zurzeit in Deutschland noch niemand. Wenn es hart zur Sache geht, stehen Moral und Ethik hinten an.
Quelle: Westdeutsche Allgemeine Zeitung