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Berliner Morgenpost: Post spart bei den Falschen ein

Archivmeldung vom 10.09.2024

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 10.09.2024 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić

"...15, 16, 19, und 2022!" Das ist kein neuer Hit von den Sportfreunden Stiller, sondern in diesen Jahren hat die Deutsche Post das Porto erhöht. Das spüren Kundinnen und Kunden und fragen sich jetzt: Wieso kommt die Post im Gegenzug nicht ihren gesetzlichen Verpflichtungen nach? Die Zahl der postalisch unversorgten Kommunen auf dem Land ist drastisch gestiegen, obwohl die Post diese Leistung laut Gesetz erbringen muss. Das ist nicht lässlich, sondern ein Versagen, das ausgerechnet diejenigen trifft, die ohnehin schon um Infrastruktur kämpfen müssen.

Um die Busverbindung, um Einkaufsmöglichkeiten, Ärzteversorgung, Kulturangebote und schnelles Internet. Gerade Älteren ist es nicht zuzumuten, in die nächste Stadt zu reisen, nur weil das Geburtstagspäckchen an den Enkel rausmuss. Dabei haben die Kundinnen und Kunden der Post durchaus Verständnis für wirtschaftliche Zwänge des Logistikriesen. Die geräumigen Postämter machen reihenweise dicht, und man hat sich schon daran gewöhnt, seine Pakete im engen Eckkiosk zwischen dem Lolliständer und den Lottoscheinen durchzubalancieren. Oder an die Kuriere der Sub-sub-sub-Dienstleister zu übergeben, die - prekär bezahlt - mit Autos vorfahren wie vom Schrottplatz ausgeliehen.

Auch das neue Postgesetz wurde übrigens ohne Aufschrei der Kundschaft durchgewinkt, obwohl die Postzustellung damit kostensparend verlangsamt wird. Davon träumen viele Arbeitnehmer, deren Taktung im Job immer schneller wird. Aber bei der postalischen Grundversorgung auf dem Land muss die Post jetzt nachliefern. Und das bitte "Express"!

Quelle: BERLINER MORGENPOST (ots) von Jörg Quoos

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