Mittelbayerische Zeitung: Leinwandhelden
Archivmeldung vom 02.09.2011
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittHollywood-Komiker Steve Martin fand es nicht zum Lachen. Er verlor beim Weiterverkauf seines teuer bezahlten falschen Campendonk eine stattliche Summe. Unbeteiligte hingegen mögen schadenfroh grinsen: Geschieht ihnen Recht, den Stinkreichen, die mit millionenschwerer Moderne ihr Image - aber vor allem ihre Konten - bereichern wollen.
Dieser "Skandal" beweist erneut: Nicht nur die Börse, auch der Kunstmarkt ist ein Tummelplatz für Hasardeure. Es gibt viel zu gewinnen - aber man kann auch viel verlieren. Hier wie dort sind langfristige Anlagen seriöser, aber eben viel weniger attraktiv als der schnelle Deal, der Riesenrendite verspricht. Kunst ist Kapital, und die Gier regiert. Doch rotzfreche Fälscher und düpierte "Kenner", das ist auch klassischer Komödienstoff. So wie Konrad Kujau in "Schtonk!" wird gewiss auch das lebensfrohe Gaunerquartett zu Leinwandhelden werden. Der Titel der Komödie ist noch unbekannt, Steve Martin wird nicht mitspielen.
Quelle: Mittelbayerische Zeitung (ots)