Westfalenpost: Beamten-Poker
Archivmeldung vom 07.03.2007
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 07.03.2007 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittSchauen wir tapfer der Tatsache ins Auge: Eine totale, alle zufrieden stellende Gerechtigkeit wird es in einem komplexen Gemeinwesen niemals geben. (Ja genau, das ist so ähnlich wie mit der Sicherheit.) Und die Frage, ob das Leben in Ballungsräumen alles in allem wirklich so viel teurer ist als auf dem Land, stellt sich nicht nur (Polizei)-Beamten und wird ohnehin auch grundsätzlich nicht wirklich zu klären sein.
Natürlich gibt es zwischen Stadt, Land und bestimmten Regionen ein
Miet- und Grundstückspreis-Gefälle. Doch andererseits finden sich
gerade in Ballungsräumen beispielsweise auch deutlich mehr
Supermärkte, Discount-Läden oder Autohändler - wovon so mancher
Dorfbewohner nur träumen kann.
Zudem ist die Entscheidung, wo ich wohnen will, erst einmal eine
private. Höhere Lebenshaltungskosten entstehen in der Regel nun
einmal dort, wo auch eine vermeintlich größere Lebensqualität
angeboten wird. Aber schon darüber, was diese Qualität eigentlich
ausmacht, lässt sich trefflich und ohne allgemeingültiges Ergebnis
streiten. Dabei ist es wohl nicht einzusehen, dass, wie im
vorliegenden Gerichtsfall, die Beamten in München einen Zuschlag
bekommen müssen, weil es dort so schön und der Nachfrage entsprechend
teuer ist. Oder erhalten Sie von ihrem Arbeitgeber einen
Urlaubsgeld-Zuschlag, weil sie statt nach Ameland lieber auf die
Seychellen wollen?
Quelle: Pressemitteilung Westfalenpost