Die Märkische Oderzeitung (Frankfurt/Oder) kommentiert die Sarrazin-Debatte
Archivmeldung vom 04.09.2010
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittBinnen gut einer Woche hat sich das neue Buch von Thilo Sarrazin zur Staatsaffäre ausgeweitet, bei der am Ende einer als großer Verlierer dastehen dürfte: Die Spitze der politischen Klasse samt vieler Medienleute, die etwa im Fernsehen neue Inquisitionsverfahren durchführen ...
Wie sehr muss das politische System in Berlin in der Bredouille sein, wenn SPD-"Generalin" Nahles jetzt an Tausende empörte Mitglieder einen "Brandbrief" schicken muss, um den Parteiausschluss ihres streitbaren Mitglieds zu rechtfertigen? Oder Bundespräsident Wulff, der gegen alle Spielregeln seines Amtes erst öffentlich die Bundesbanker ermuntert, Sarrazin zu entlassen und das Ganze jetzt auch noch unterschreiben muss.
... Der Zorn der Etablierten richtete sich gegen die unverblümten Ansichten Sarrazins zu der massiv fehllaufenden Integration vieler Muslime hier im Lande und deren Kosten. Warum ist man in der Bundesrepublik so empfindlich, Fehlentwicklungen der Gegenwart klar zu benennen? Die Entfremdung von "denen da oben" zum Volk nimmt beängstigende Züge an.
Quelle: Märkische Oderzeitung