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Neue OZ: Kein museales Gebilde

Archivmeldung vom 12.09.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 12.09.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Lieber Herr Böhmer, Ihr Vorstoß zur Rettung der deutschen Sprache in allen Ehren. Aber wollen Sie wirklich lieber "einen elektronischen Brief verschicken" und eine "Kurzmitteilung mittels tragbaren Fernsprechgerätes schreiben" statt zu mailen und zu simsen? Dann müssten Sie nämlich auch das seltsam eingedeutschte Wort Handy beanstanden, das zudem im Englischen eine ganz andere Bedeutung hat.

Zugegeben: Ein Volk muss sich um den Erhalt und die Entwicklung seiner Sprache sorgfältig kümmern. Ein Wortschatz ist aber kein museales Gebilde, sondern lebt von Kreativität und Dehnbarkeit. Nicht Vokabeln aus anderen Sprachen oder Begriffe einer zunehmend technisierten Welt sind das Problem. Gefährdet ist eine Sprache, wenn sie von ihren Sprechern nicht beherrscht und der Wortschatz kaum genutzt wird.

Dass viele junge Menschen - zumeist mit Migrationshintergrund - die deutsche Sprache nicht perfekt erlernen, muss Politik und Gesellschaft alarmieren. Der Vorstoß des Lehrerverbandes, Deutsch als Landessprache im Grundgesetz zu verankern, kann da hilfreich sein. Für Zuwanderer ließe sich daraus ableiten, dass der Staat alles tun muss, um das Erlernen seiner Sprache zu fördern. Das wäre eine Win-win-Situation.

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung

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