Rheinische Post: Terror geht weiter
Archivmeldung vom 25.09.2006
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 25.09.2006 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittNach der Volkssweisheit, dass Totgesagte länger leben, hockt Al-Qaida-Chef Osama bin Laden vermutlich weiter in seinem Versteck in der pakistanischen Einöde und pflegt seinen Hass auf die westliche Welt.
Vielleicht aber ist der Terror-Führer, über dessen
Gesundheitszustand oder sogar Ableben schon mehrfach spekuliert
worden ist, dieses Mal tatsächlich an den Folgen einer
(Typhus-)Erkrankung gestorben. Das würde vielerorts mehr als nur
klammheimliche Freude auslösen. An der globalen Terror-Gefahr jedoch
würde es wenig ändern.
Gewiss: Bin Laden hat dem religiös verbrämten Terrorismus ein Gesicht
gegeben. Doch die Zeiten einer einzelnen, weltweit die
extremistischen Fäden spinnenden Führergestalt scheinen vorbei zu
sein. Geheimdienste berichten von zahlreichen neuen, von al Qaida
unabhängigen Terrorzellen, die eigene Interessen verfolgen. Und dafür
nicht vereinzelter Video-Botschaften bedürfen, sondern sich des
Internets bedienen, in dem schon rund 5000 radikalislamische Seiten
vergiftetes, gegen alles Westliche gerichtetes Gedankengut
verbreiten. Um solche Entwicklungen müssen wir uns mehr Sorgen machen
als um das Wohlergehen eines Terroristen, der inzwischen vor allem
vom Mythos lebt.
Quelle: Pressemitteilung Rheinische Post