Rhein-Neckar-Zeitung, Heidelberg, zu: Pierer
Archivmeldung vom 18.04.2008
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittAngela Merkel kennt den groben Satz: Wer zu lange neben einem Misthaufen steht, muss sich nicht wundern, wenn er selbst zu stinken beginnt.
Darauf läuft die kaum verhüllte Trennung von ihrem industriellen Chefberater Heinrich von Pierer hinaus. Sie muss diesen Schritt nicht einmal ausdrücklich mit der ausufernden Siemens-Schmiergeldaffäre begründen. Jeder weiß auch so Bescheid. Von Pierer, der in der Union auch schon für höhere politische Weihen gehandelt worden war, ist in die Machenschaften seines Hauses offenbar tiefer verstrickt, als er zugeben wollte - und als ihm die meisten zutrauten. Deshalb der Schnitt. Für den ehemaligen Top-Manager bedeutet der Entzug seines Einflusses auf die Politik eine indirekte Schuldvermutung durch die Kanzlerin.
Quelle: Rhein-Neckar-Zeitung