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Der Tagesspiegel Berlin meint zur Außenpolitik der USA

Archivmeldung vom 23.08.2005

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 23.08.2005 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Iran, Nordkorea, Irak: Die Welt erlebt das Ende der Bush-Doktrin. Und parallel dazu, wie sich deren neokonservative Vordenker aus dem Weißen Haus und den Führungsetagen der Ministerien verabschieden. Paul Wolfowitz wurde zur Weltbank geschickt, John Bolton zu den UN abgeschoben - auch da kann er stören; aber er hat keinen Einfluss mehr auf die außenpolitische Strategie.

Unter Condoleezza Rice gewinnt das moderate und pragmatische Außenministerium erkennbar an Einfluss.  Nur leider stellt sich heraus, dass die Realpolitik sehr mühsam ist und keine raschen Erfolge liefert, die Welt also auf absehbare Zeit nicht sicherer macht. Die Sechsergespräche mit Nordkorea ziehen sich ohne erkennbare Fortschritte hin, Iran spielt auf Zeit und testet, wo und wie sich die EU-Verhandlungspartner spalten lassen. Auch im Irak ist keine substanzielle Stabilisierung zu erkennen. Für Amerikas Partner wird

sich die Herausforderung bald umkehren. Sie brauchen das Weiße Haus nicht mehr auf einen Termin für die Übergabe der Macht festzunageln, sondern müssen es davon abhalten, verfrüht abzuziehen.

Quelle: Pressemitteilung Der Tagesspiegel

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