NRZ: Schwarz-Gelb bittet Versicherte zur Kasse
Archivmeldung vom 03.07.2010
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittHatte die schwarz-gelbe Koalition nicht davon geredet, dass die Menschen "mehr Netto vom Brutto" behalten sollen? War es nicht FDP-Gesundheitsminister Rösler, der die Kosten in den Griff bekommen wollte - damit am Ende die Versicherten profitieren? Wurde nicht über Monate hinweg eine neue Gesundheitspolitik diskutiert und lamentiert?
Am Ende, so wird nun deutlich, läuft es auf die schlichteste aller Lösungen hinaus: Die Versicherten zahlen einfach mehr. Damit nicht genug. Zu den 15,5 Prozent kommen noch die Zusatzbeiträge hinzu, die viele Versicherte jetzt schon berappen müssen. Mehr Netto rückt so in weite Ferne, das Gegenteil ist Fall. Und wenn Schwarz-Gelb ihrem Koalitionsvertrag treu bleiben will, der die Arbeitgeberanteile an der Krankenversicehrung einfrieren will, dann könnte die Erhöhung für Arbeitnehmer noch höher ausfallen. Zwar darf man Rösler zugute halten, dass er nun die Preise der Pharmaindustrie drücken und bald auch Kliniken und niedergelassene Ärzte belasten will. Wahr ist aber auch, dass gerade die Mediziner in den letzten beiden Jahren kräftige Zuschläge einstecken durften. "Gesundheitsreform" kann man das alles nicht nennen. Eher ein weiteres Beispiel für Ideenlosigkeit der Regierung.
Quelle: Neue Ruhr Zeitung / Neue Rhein Zeitung