WAZ: Wider die soziale Kälte
Archivmeldung vom 18.12.2017
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Freigeschaltet durch André OttIn Deutschland gibt es Einheitsgewerkschaften - das heißt, die Gewerkschaften sind parteipolitisch, weltanschaulich und religiös neutral. Das hat große Vorteile, weil sich die Vertretung der Arbeitnehmer im Lande so nicht sinnlos zersplittert.
Parteipolitisch neutral zu sein, kann für die Gewerkschaften aber nicht heißen, zu schweigen, wenn aus einer bestimmten politischen Ecke die Rechte der Arbeitnehmer immer wieder massiv angegriffen werden. Eine FDP, bei der das Nichtstun kein Ausdruck von Trägheit ist sondern pure Ideologie, handelt eben nicht im Interesse der Arbeitnehmer. Wer meint, "Wirtschaft findet in der Wirtschaft statt" und damit wirbt, die freien Kräfte des Marktes "entfesseln" zu wollen, der stellt sich bewusst auf die Seite der Mächtigen. Wer an die Allmacht des Marktes glaubt, der kämpft eben nicht um Arbeitsplätze im Lande, weil er solche politischen Eingriffe grundsätzlich ablehnt.
Die Gewerkschaften tun also gut daran, diese Politik der schwarz-gelben Landesregierung deutlich anzuprangern. Und auch der Arbeitnehmerflügel der NRW-CDU wäre gut beraten, sich gegen das Wiederaufleben des Neoliberalismus und gegen die soziale Kälte zu stemmen.
Quelle: Westdeutsche Allgemeine Zeitung (ots) von Lutz Heuken