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Mittelbayerische Zeitung (Regensburg)zu Seehofers Comeback-Offerte an Guttenberg

Archivmeldung vom 31.12.2011

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 31.12.2011 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Es war von vornherein klar: Karl-Theodor zu Guttenberg wird in die Politik zurückkehren. Dass der offizielle Segen dafür jetzt vom Parteichef höchstpersönlich kommt, mag überraschen; schließlich war und ist Horst Seehofer nicht besonders angetan davon, dass Guttenberg per Interview aus der Ferne über seine Partei - und damit auch über den Parteivorsitzenden - gelästert hatte.

Aber: Erstens hat Seehofer die Tür nie zugeschlagen. Zweitens beginnt am Mittwoch die Klausur der CSU-Landesgruppe. Vor einem Jahr wurde in Wildbad Kreuth noch heftig darüber spekuliert, wie lange es noch dauert, bis der damals in einer geschickt lancierten Umfrage vor Seehofer liegende Guttenberg Parteichef wird. Dass der Freiherr Thema in Kreuth sein wird, ist auch Seehofer klar. Also nimmt er mit seinem "Willkommen" ein wenig Druck aus dem Kessel. Und Seehofer weiß auch, dass ihm viele Kronprinzen abhandengekommen sind. Sein Finanzminister Georg Fahrenschon ist zurückgetreten, Guttenberg ist noch im Exil. Bleibt Markus Söder, dem durch den Wink, dass Guttenberg nach seiner Rückkehr evtl. auch ministrabel wäre, ein wenig der Schneid abgekauft werden kann, wenn es um zukünftige Chefposten geht. Allerdings hat Seehofer eine Mahnung an Guttenberg im Gepäck: Der forsche Freiherr könnte wieder vorne mitspielen, wenn er sich einordne. Und damit hat Guttenberg ganz offensichtlich noch Probleme. Die Frage wird also nicht sein, wann Guttenberg wieder mit im Boot sein wird - sondern ob er im Takt mitrudern würde.

Quelle: Mittelbayerische Zeitung (ots)

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