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Rheinische Post: Pannenserie bei Gericht

Archivmeldung vom 14.03.2007

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 14.03.2007 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Die Pannenserie bei den Gladbacher Justizbehörden hatte tragische Folgen: Zwei Menschen könnten heute noch leben, wenn Familienrichter oder Staatsanwaltschaft richtig reagiert hätten.

Der Richter erkannte nicht, dass er als Herr des Verfahrens jederzeit die Polizei hätte alarmieren können. Und bei der Staatsanwaltschaft sorgte eine dicke Kommunikationspanne dafür, dass eine wichtige Information im Kompetenzwirrwarr unterging. Das ist nicht nur peinlich, das ist skandalös. Denn hier ging es um Menschenleben.
Insider raunen hinter vorgehaltener Hand, dass sie diesen Knall erwartet haben. Justizbehörden sind, so behaupten sie, schwerfällige, überlastete Apparate, die streng hierarchisch aufgebaut sind und bei denen Kommunikationsabläufe starren Regeln unterworfen sind. In dieser Hinsicht ist die Gladbacher Staatsanwaltschaft nicht schlechter als viele andere Behörden im Land. Doch das kann kein Anlass sein, sich zufrieden zurückzulehnen: Es geht um das Vertrauen, das der Bürger in die Justiz haben muss. Ist es gestört, wird es dramatisch.
NRW-Justizministerin Müller-Piepenkötter weiß, dass sie nach dem Foltermord in der JVA Siegburg Stärke zeigen muss. Sie zog den Vorgang in Gladbach sofort an sich. Das ist richtig - der Fall muss lückenlos aufgeklärt werden.

Quelle: Pressemitteilung Rheinische Post

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